Bei der Myokardszintigraphie wird die Durchblutung des Herzmuskels bildhaft dargestellt und Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, wie sie bei einer koronaren Herzerkrankung (KHK) oder nach einem Herzinfarkt auftreten, können lokalisiert oder ausgeschlossen werden. Besonders sinnvoll ist die Myokardszintigraphie bei Personen mit einem mittleren Risiko für das Vorliegen einer KHK, bei einem pathologischen EKG oder grenzwertigem Befund einer Ergometrie. Bei bekannten Verengungen der Herzkranzarterien kann die hämodynamische Relevanz oder nach einer Stentanlage bzw. Bypass-OP kann der Therapieerfolg beurteilt werden. Bei belastungsbedingter Luftnot, bei Angina Pectoris oder unklaren Schmerzen im Oberkörper kann eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels als Ursache ausgeschlossen oder bestätigt werden.
Am Tag der Untersuchung bitten wir die Patienten, ein kleines Frühstück jedoch ohne Kaffee, Schwarztee oder Kakao (Koffein bzw. Theophylin) zu sich zu nehmen. Betablocker, Kalziumkanal-Blocker und Theophylin-Präparate sollten wenn möglich 24 Stunden vor der Untersuchung abgesetzt werden. Sollten die Patienten nicht Fahrrad fahren können und eine Ergometrie nicht möglich sein, wird die Belastung mit einem Medikament durchgeführt. Am Ende der Belastung wird über einen venösen Zugang 99m-Tc-Tetrofosmin als radioaktives Präparat injiziert, welches sich im Herzmuskel anreichert. Unmittelbar im Anschluss daran werden in Rückenlage Aufnahmen vom Herzen gemacht. Während die Gammakamera um den Oberkörper kreist werden über einen Zeitraum von ca. 15 Minuten Schichtbildaufnahmen angefertigt (SPECT-Untersuchung). Bei einem unauffälligen Befund ist die Untersuchung zu diesem Zeitpunkt beendet. Bei unklarem Befund benötigen wir zum Vergleich Ruheaufnahmen, welche ca. zwei Stunden nach der ersten Untersuchung oder nach Absprache auch an einem anderen Tag auf gleiche Weise angefertigt werden wie zuvor, jedoch ohne eine neuerliche Belastung. Die gesammelten Daten werden sowohl visuell wie auch im Vergleich zu einer Normaldatenbank computergestützt beurteilt. Sollten zuvor Herzkatheter- oder Herz-CT-Untersuchungen durchgeführt worden sein, bitten wir die Befunde uns als Kopie mitzubringen.